Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Russland: Stromproduktion muss bis 2017 um 20% zulegen
Erscheinungsdatum Website: 26.07.2012 11:25:02
Erscheinungsdatum Publikation: 27.07.2012
Eon baut Kraftwerksblock mit 800 MW / Von Kristina Krauter
MOSKAU (NfA/gtai)--Russlands Nachfrage nach Energie steigt Jahr für Jahr. Zahlreiche nationale und ausländische Energiekonzerne investieren in die Erweiterung der Stromkapazitäten. Bis 2017 sind 41 GW neuer Leistung geplant. Überall im Land entstehen Kraftwerke, werden alte modernisiert. Rund 25 Mrd EUR staatliche und private Mittel fließen allein im laufenden Jahr in die Energiewirtschaft. Im Herbst will das Energieministerium zudem ein Langzeit-Modernisierungsprogramm vorlegen.
Russland muss die steigende Nachfrage nach Strom decken. Diese wird bis 2017 um 20% steigen, glauben Experten aus dem Energieministerium. Deshalb sollen für 4,9 Bill RUB (rund 12 Mrd EUR) neue Kapazitäten entstehen, so das Energieministerium. Davon sind 2,8 Bill RUB für die reine Stromerzeugung vorgesehen und weitere 2,1 Bill RUB für die Stromnetze. Zwischen 2011 und 2017 sind Kapazitäten von 41,1 GW geplant: 26,4 GW Wärmekraftwerke, 3,8 GW Wasserkraftwerke, 9,9 GW Atomkraftwerke und 0,1 GW erneuerbare Energie. Das Investitionsprogramm der staatlichen und privaten Energieunternehmen 2012 wird ein Volumen von mehr als 1 Bill RUB (rund 25 Mrd EUR), erreichen, prognostiziert das russische Energieministerium. Das sind 16% mehr als im Vorjahr.
Einer dieser Investoren ist Eon Russia. Bald wird der Konzern einen mit Kohle betriebenen Kraftwerksblock mit der Kapazität von 800 MW fertig bauen. Dieser entsteht im Kraftwerk Beresowskaja Gres in der Region Krasnojarsk. Der Block soll 2014 in Betrieb gehen. Eine technische Modernisierung brachte zudem 100 MW zusätzlicher Leistung. Desweiteren sind 1,6 GW an neuer Kapazität geplant. Lenenergo, eine der größten Firmen im Bereich Stromversorgung im Nordwesten Russlands, hat einen siebenjährigen Kredit von der Bank WEB erhalten. Die 4,7 Mrd RUB fließen in folgende Projekte: höhere Energieeffizienz der Stromnetze, sichere Stromversorgung der Konsumenten, weniger Unfälle und geringere Stromverluste bei den Verteilernetzen.
Auch der italienische Energiebetreiber Enel investiert weiter: In den kommenden fünf Jahre wollen die Südeuropäer das Stromkraftwerk Reftinskaja Gres in der Swerdlowsker Oblast modernisieren. Das Ziel: eine geringere Umweltbelastung und eine höhere Effizienz. Lukoil, eines der größten russischen Erdölunternehmen, plant zwei neue Projekte. In Astrachan und Budennowsk sollen bis Ende 2012 Dampf-Gasanlagen mit einer Gesamtkapazität von 235 MW in Betrieb genommen werden, so die Nachrichtenagentur Prime.
MOESK, die vereinte Moskauer Stromverteilgesellschaft, investiert von 2012 bis 2017 knapp 274 Mrd RUB, berichtet das Energieministerium. ZES, Zentrale Stromnetze, eine Filiale von MOESK, will 2012 mehr als 3,5 Mrd RUB in die Rekonstruktion und Entwicklung des Moskauer Stromnetzes investieren. Durch die Investitionen können zusätzliche Kraftwerkskapazitäten mit einer Leistung von 468 MVA (Megavoltampere) zugeschaltet werden. ZES wird 2012 insgesamt 174 verschiedene Projekte durchführen. Unter anderem werden die Stromverteilungszentren in den südlichen und westlichen Administrationsregionen von Moskau modernisiert. Desweiteren werden Rekonstruktionsarbeiten an den Filialen der Stromwerke Tkaskaja, Majakowskaja, Rischskaja, Troparewo, Ljublino und Lomonosowo vorgenommen.
Das Investitionsprogramm von Rao ES Wostok sieht bis 2014 Ausgaben von über 70 Mrd RUB vor. Damit setzt der Energieerzeuger mehrere Projekte um. Der Bau des fünften Energieblocks für TEZ-1 in Juschno-Sachalinsk ist eines der größten Vorhaben. Eine Filiale von Mrsk Wolgi, Samarskie Verteilernetze, fängt in diesem Jahr mit dem Umbau ihrer Kraftwerke an. Es geht um die Betriebsstätten Lopatino, Zentralnaja-2, Pestravka und Tschapaevskaja. Desweiteren sollen die Stromnetze von Neftegorskaja-2, Koschki, Asot-Elchovka, Maslennikowo und Tschernoretschenskaja-1 erneuert werden. Laut Unternehmen dürften sich die Kosten auf 205 Mio RUB belaufen. Im Fernosten des Landes plant das Energieministerium, die Elektroenergetik weiterzuentwickeln. Bis 2025 sollen pro Jahr 4.195 MW neuer Erzeugerkapazität in Betrieb genommen, mehr als 14.800 km Stromleitungen installiert werden. Und es sind neue Trafo-Stationen vorgesehen mit einer Gesamtkapazität von 8.300 MW.
H.B./NfA/27.7.2012
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