Nachrichten für Außenhandel (NfA)
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Welt: Airlines fliegen zu einem Allzeithoch - Mehr Einnahmen trotz hoher Kerosinpreise
Erscheinungsdatum Website: 17.06.2024 15:00:43
Erscheinungsdatum Publikation: 18.06.2024
Europa profitiert vom Sport-Tourismus
HAMBURG (NfA)--Die Sommerferien stehen bevor und Flugreisen sind definitiv das ?Must Have? des Sommers. Weder steigende Preise noch wirtschaftliche Herausforderungen halten Verbraucher davon ab, in den Urlaub zu fliegen. Im Gegenteil: Die Nachfrage wird dieses Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach ein Allzeithoch erreichen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Allianz Trade.
?Wir gehen derzeit davon aus, dass in diesem Jahr weltweit rund 10% mehr Menschen mit dem Flugzeug verreisen?, sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. ?Die größten Anstiege erwarten wir in Asien (17%) und in Nordamerika (9%). Aber auch in Europa dürften sich die Airlines über knapp 6% mehr Fluggäste freuen. Die Verbraucher sind bereit, höhere Preise zu zahlen. Das Reisen scheint wieder ein unverzichtbarer Bestandteil im Haushaltsbudget zu sein - und anders als bei Geschäftsreisen ist ein ?Online-Urlaub? keine Alternative.?
Trends wie Online-Meetings, die Geschäftsreisen entbehrlich machen, oder die gesellschaftliche Kritik am großen ökologischen Fußabdruck, haben bisher kaum Auswirkungen auf den Flugverkehr.
Die Sommersaison 2024 dürfte von hoher Nachfrage geprägt sein. Das bestätigen auch die jüngsten Daten des UN Tourism Confidence Index mit einem positiven Wert von 130 (von 200) für den Zeitraum von Mai bis August 2024, die eine bessere Stimmung im Vergleich zum Jahresbeginn zeigen. Vor allem Europa, insbesondere Deutschland und Frankreich, wird von zwei großen Sportereignissen - der Europameisterschaft in Deutschland und den Olympischen Spielen in Paris - profitieren.
Solange die Airlines mit Angebotsengpässen zu kämpfen haben, werden die Flugticketpreise aber hoch bleiben. Vor allem der Mangel an Flugzeugen, der durch Lieferkettenschwierigkeiten während der Pandemie begann, treibt die Preise in die Höhe. Parallel dazu werden immer mehr alte Maschinen ausgemustert, im Bemühen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und eine energieeffizientere Flotte aufzubauen. Das durchschnittliche Alter, in dem Flugzeuge vom Markt genommen werden, ist im letzten Jahr von 27 Jahren vor der Pandemie auf 23 Jahre gesunken.
?Auf der Kostenseite schlägt der Treibstoff für die Flugzeuge am stärksten zu Buche?, sagt Maria Latorre, Branchenexpertin bei Allianz Trade. ?Die Preise für Kerosin schwanken allerdings beträchtlich je nach Land. Die globalen Erträge pro Passagier, also der durchschnittlich gezahlte Betrag pro geflogenem Kilometer, dürften in diesem Jahr um 3,2% im Jahresvergleich steigen.?
In der Folge geht Allianz Trade von weltweiten Einnahmen von insgesamt 967 Mrd US-Dollar bei den Airlines aus, das wäre ein Plus von 6,5% im Vergleich zum Vorjahr. Damit ist die Luftfahrt einer der wenigen Sektoren, die dem stagnierenden Wirtschaftswachstum standhalten kann.