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Qiagen profitiert von Nicht-Covid-Geschäften
Erscheinungsdatum Website: 08.02.2023 15:15:03
Erscheinungsdatum Publikation: 09.02.2023
HILDEN (Dow Jones)--Qiagen hat den Einbruch in seinem Covid-Portfolio im Schlussquartal mit Wachstum in seinen Kerngeschäften teilweise aufgefangen. Der Gesamtumsatz ging zwar um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 498 Millionen Dollar zurück, wie das Unternehmen in Venlo mitteilte. Analysten hatten hier sogar mit nur 487 Millionen Dollar gerechnet. Zu konstanten Wechselkursen (CER) übertraf der Diagnostikspezialist mit 531 Millionen Euro aber sein zuletzt auf 520 Millionen Euro angehobenes Umsatzziel.
Dies ist in erster Linie auf den wechselkursbereinigten Umsatzanstieg von 15 Prozent auf 432 Millionen Dollar beim Nicht-Covid-Portfolio zurückzuführen. Der Umsatz mit Covid-Produkten ging unterdessen wegen deutlich geringerer Nachfrage wechselkursbereinigt um 61 Prozent auf 66 Millionen Dollar zurück.
Der bereinigte Konzerngewinn sank von 171 auf 122 Millionen Dollar. Erwartet hatten Analysten im Konsens 107 Millionen Dollar. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie betrug 0,53 (0,55 CER) Dollar und lag damit ebenfalls oberhalb der unternehmenseigenen Prognose von mindestens 0,50 (CER) Dollar.
Für das Gesamtjahr wies Qiagen zu konstanten Wechselkursen einen stabilen Umsatz von 2,26 Milliarden Dollar aus. Im neuen Geschäftsjahr wird es jedoch zu einem Rückgang auf mindestens 2,05 Milliarden Dollar kommen - trotz weiteren zweistelligen Wachstums bei den Nicht-Covid-Produktgruppen. Diese werden die Umsatzverluste im Zuge des erwarteten Auslaufens der Corona-Pandemie also nicht ausgleichen können. Ferner wird ein bereinigter verwässerter Gewinn je Aktie von mindestens 2,10 Dollar (CER) angestrebt. Für 2022 wurden hier 2,46 Dollar ausgewiesen.
Finanzvorstand Roland Sackers kündigte an, den starken Free Cashflow - 586 Millionen Dollar waren es 2022, ein Plus von 30 Prozent - "in verschiedene Initiativen" des Unternehmens zu investieren. "Gleichzeitig werden wir aber auch Gelegenheiten nutzen, einen Mehrwert zu schaffen", sagte er, "einerseits durch gezielte Akquisitionen und andererseits durch weitere Möglichkeiten, Aktionärsrenditen zu steigern."
Anfang Januar hatte Qiagen bereits den US-Forensik-Spezialisten Verogen übernommen. Er dürfte im laufenden Jahr rund 20 Millionen Dollar Umsatz beisteuern, wird den bereinigten Gewinn je Aktie aber um 3 US-Cent verwässern. Dies sei in der Prognose bereits berücksichtigt, erklärte Qiagen.
Analysten bewerteten das Zahlenwerk in ersten Reaktionen positiv. Jefferies erklärte, der Umsatz sei nicht ganz so deutlich zurückgekommen wie befürchtet. Der Ausblick sei eher konservativ, biete aber die Chance für Erhöhungen im Jahresverlauf. chem