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Bejings langer Arm in Kasachstan
Erscheinungsdatum Website: 02.06.2021 19:30:03
Erscheinungsdatum Publikation: 04.06.2021
NUR-SULTAN (gus)--Drei aus der chinesischen Grenzprovinz Xinjiang stammenden Kasachen wird in Kasachstan die Staatsbürgerschaft verweigert. Die drei waren 2018/19 vor der Verfolgung der muslimischen Minderheiten in China geflohen ? und wurden in Kasachstan zunächst wegen ?illegalen Grenzübertritts? verurteilt. Dies ist umso verwunderlicher, als Kasachstan ein spezielles Nationalitätenproblem hat: Ethnische Kasachen sind die größte Minderheit im Vielvölkerstaat Kasachstan. Dem letzten sowjetischen Zensus zufolge waren 1989 knapp 40% der Bevölkerung ethnische Kasachen und etwa 38% ethnische Russen. Hinzu kamen andere Minderheiten (nicht zuletzt Deutsche, die während des 2. Weltkriegs zwangsweise umgesiedelt wurden). Daher fördert der kasachische Staat seit längerem die Rückwanderung ethnischer Kasachen in ?die Heimat?. So wurde zuletzt Anfang Mai die Rückkehr von etwa 400 Kasachen aus Turkmenistan offiziell als Erfolg gefeiert und die Re-Migranten mit Hilfen bei der Wohnraumbeschaffung und finanzieller Unterstützung begrüßt. Flüchtlinge aus Xinjiang stören dagegen die Beziehungen zu China und sind daher unerwünscht, so dass bereits eine ganze Reihe von ihnen in westlichen Staaten (namentlich Schweden) um politisches Asyl gebeten haben.
gus/04.06.2021