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Anrainer der nördlichen Adria kooperieren

Erscheinungsdatum Website: 21.04.2021 18:45:02
Erscheinungsdatum Publikation: 22.04.2021

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BRDO (APA)--Die Außenminister Sloweniens, Kroatiens und Italiens haben am Mittwoch eine gemeinsame Erklärung zur Kooperation in der nördlichen Adria unterzeichnet. Die drei Länder wollen damit ihre Zusammenarbeit in Bereichen der Konnektivität, der maritimen Wirtschaft sowie dem Umweltschutz stärken.

"Die Adria als halb geschlossenes Meer mit großen Dichte des Seeverkehrs und einem sehr empfindlichen Ökosystem fordert enge Kooperation aller drei Anrainerstaaten", sagte der slowenische Außenminister Anze Logar bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im slowenischen Brdo bei Kranj.

Die drei Ländern legten konkrete Projekte fest, wo sie stärker zusammenarbeiten wollen. So sollen die Häfen kooperieren und die Fracht- und Passagierrouten in der Adria gemeinsam fördern um die Rolle der Adria als strategische Verbindung zwischen Europa und dem Osten stärken.

Engere Kooperation ist auch in den Bereichen der Fischerei, dem Schutz der Adria und der Implementierung der EU-Biodiversitätsstrategie geplant. Vereinbart wurde außerdem den Notfallplan für größere Meeresverschmutzungen zu überarbeiten. Für die künftige Zusammenarbeit sind regelmäßige trilaterale Treffen auf der Ebene von zuständigen Ministerien und Expertengruppen vorgesehen.

Die Idee der trilateralen Zusammenarbeit in der Adria wurde im Vorjahr ins Leben gerufen, nachdem Italien und Kroatien die Ausrufung ihrer Ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) angekündigt haben. Die drei Außenminister trafen im vergangenen Dezember in Triest zusammen. Kroatien hat inzwischen seine AWZ umgesetzt, in Italien dauert das Verfahren noch an. Alle drei Minister haben bei der Pressekonferenz auch die Unterstützung ihrer Länder für die EU-Perspektive der Westbalkanländer beteuert.

Der slowenische Außenminister hat dabei die Existenz des angeblichen Non-Papers zur Neuziehung von Grenzen am Westbalkan, das in den Medien dem slowenischen Premier Janez Jansa zugeschrieben wurde, abgestritten. In dem Papier wird unter anderem die Zerschlagung Bosniens gefordert. Das Einzige was existiert, sei das Dokument zu Bosnien-Herzegowina, das von Kroatien verfasst worden sei, fügte Logar hinzu. Diesem Papier haben sich fünf weitere Länder, darunter Slowenien, angeschlossen. Der kroatische Außenminister sieht hinter dem umstrittenen Non-Paper die Absicht "böswilliger Kreise", die Glaubwürdigkeit des kroatischen Dokuments zu untergraben.

ost/22.04.2021

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